Als Jugendlicher habe ich die Bücher von Douglas Adams verschlungen. In seinem Hauptwerk „Per Anhalter durch die Galaxis“ geht es um einen Computer namens „Deep Thought“, der die Antwort finden soll auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Nach Millionen Jahren des Rechnens und Kalkulierens kommt er auch zu einer Antwort, die schlicht und ergreifend lautet: 42.

Unter Tekkies ein weit verbreitetes Buch und häufig zitiert. Selbst eine der erfolgreichsten Bands der 80er Jahre hat sich danach benannt – Level 42. Und ich möchte gar nicht wissen, wie viele Rechner in Computernetzen nach den Charakteren dieses Buchs benannt sind. Also, warum schreibe ich heute über solch olle Kammellen?

Ich saß heute in einem Workshop, in dem es um Web-Tracking geht. Die dafür verwendete Software, etracker, ist in der Lage, so ziemlich jede Frage zu beantworten, die einem Online-Marketeer so in den Sinn kommt – außer natürlich die Frage nach dem besten Chai-Latte der Stadt. Wir wälzten alle möglichen Szenarien und clusterten, segmentierten, gruppierten und konfigurierten, dass es eine helle Freude war.

Es gab allerdings immer mal wieder lange Gesichter. Meistens dann, wenn die Möglichkeiten ins Uferlose gingen. Und da kam mir der gute, alte Douglas Adams wieder in den Sinn. Deep Thought hatte schon antizipiert, dass die Antwort, die er errechnet hatte, auf nicht viel Begeisterung stoßen würde. Und er sagte, dass es vielleicht gut gewesen wäre, sich die Frage genauer zu überlegen. Zu diesem Zweck diente dann das Nachfolgemodell von Deep Thought, ein noch viel größerer und leistungsfähiger Computer namens „Erde“. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mir fiel auf, wie unglaublich gut dieses Gleichnis auf Web-Analyse passt. Es ist meiner Ansicht nach unabdingbar, sich vorher genau die Frage bzw. die Fragen zu überlegen, die man der Web-Analyse stellen möchte. Und diese Fragen sollten nicht etwa lauten

  • Ist die Qualität der Eingaben in meinem Kontaktformular hoch?

sondern vielmehr

  • Wie viele Eingaben bekomme ich in meinem Kontaktformular, wenn

Dann bekommt man auch konkrete und sinnvolle Antworten. Antworten, die man zur Optimierung der Website-Ziele verwerten kann. Andernfalls kann es sein, dass man seinem Vorgesetzten auf die Frage nach der Website-Performance diese Antwort geben muss: 42.